Man kann es mit Ubuntu als Betriebssystem vergleichsweise gut aushalten, weil es gut funktioniert. kann man so ziemlich alles machen, und alle Dinge tun was sie sollen. Allein, die Art und Weise wie sie tun, das ist teilweise ganz schön diskutabel und so manche Design-Entscheindung verleitet geradezu zum Fazialpalmieren. Meine Wenigkeit erschlägt das Ganze immer mit ein paar zusätzlichen Stücken Software, die ich im Folgenden einfach mal aufliste – jedenfalls die Software, die ich im Moment bei Raring Ringtail 13.04 im Einsatz habe. Falls ihr noch mehr in dieser Richtung vorschlagen wollt: Ab damit in die Kommentare!
- Neuen Nautilus loswerden: in Ubuntu 13.04 wird aus unerfindlichen Gründen Nautilus 3.6 verwendet, eine schlecht integrierte, fehlgeleitete Karikatur des vorherigen Dateimanagers mit der Versionsnummer 3.4 – hässliches Aussehen, Funktionen fehlen, Hotkeys tun es nicht mehr usw. Einen gepatchten, zu Ubuntu 13.04 kompatiblen Nautilus 3.4 gibt es bei Webupd8. Installieren und alle Probleme verschwinden.
- Unity konfigurieren: Unsettings ist ein GUI zur Konfiguration von Unity. Neuerdings gibt es mit dem Unity Tweak Tool auch eine offizielle Lösung, aber warum die nicht standardmäßig installiert ist, ist mir schleierhaft. Aber beide Tools funktionieren ganz gut. Das Wichtigste ist die Auswahl der passenden Hintergrundfarbe für das Dash.
- Gepatchtes Notify-OSD: Die Ubuntu-Notifications sind in ihrem Auslieferungszustand nicht konfigurierbar, also müssen eine gepatchte Version und ein damit kompatibler Konfigurator) her. Auch hier: Hintergrundfarbe das wichtigste, Kontrolle über Positionierung und Timeout nice to have.
- Compiz konfigurieren: Falls man auf die (aus Canonical-Sicht wohl völlig abwegige) Idee kommen sollte, seinen Window Manager konfigurieren zu wollen:
sudo apt-get install compizconfig-settings-manager && ccsm
Das ist ungefähr der Werkzeugkasten, mit dem ich mir alle halbe Jahr, nach jedem Release, den Desktop wieder in genehme Form bringe. Ich verstehe nicht, warum man die Konfiguratoren nicht zum Standard macht bzw. eigene bereitstellt. Bei rechtlichen Fragen (Codecs usw.) habe ich vollstes Verständnis, aber hier muss man einfach Böswilligkeit und/oder Arroganz unterstellen. Canonical hält mich anscheinend für blöder als ich bin und ihre Designer für besser als sie sind. Grr … aber hey, immerhin kann man die Sachen patchen und alles andere fluppt ja ganz gut. Und alles zu patchen hat mich gestern abend auch nur 30 Minuten gekostet.
Kommentare (10)
Kevin ¶
8. Mai 2013, 18:04 Uhr
Mmh, den Compiz Konfigurator muss ich mir mal angucken. Seit Ubuntu 13.04 stürzt Compiz nämlich ab sobald ich einen externen Monitor anschliesse. Hast du da vielleicht noch eine andere Idee?
Peter Kröner ¶
8. Mai 2013, 18:07 Uhr
Hm, ne. Das Problem hab ich, wenn überhaupt, zuletzt vor vielen Jahren gehabt. Eigentlich ist Compiz schön stabil. Hast du vielleicht eine originelle Grafikkarte oder komische Treiber?
chr ¶
8. Mai 2013, 18:12 Uhr
Was hälst du denn allgemein von Ubuntu, nach der Amazonsuchen-Sachen und der Einführung von Unity?
Peter Kröner ¶
8. Mai 2013, 18:18 Uhr
Unity ist prima sobald man die Tastenkombinationen drauf hat und den Amazon-Foo kann man abschalten. Da aber Canonical zunehmend freidreht, sollte man sich schon mal überlegen welche Alternativen es so gibt. Aber im Moment ist alles noch gut.
chr ¶
8. Mai 2013, 18:20 Uhr
Also siehst du Cannonical auch auf dem falschen Weg? Welche Linux-Distribution würdest du dann Einsteigern empfehlen?
Peter Kröner ¶
8. Mai 2013, 18:23 Uhr
Nö, nicht auf dem falschen Weg. Aber ich kann nicht mehr ausschließen, dass sie in Zukunft falsch abbiegen. Aber solange das noch nicht passiert ist, ist Ubuntu weiterhin mein Einsteiger-Tipp #1.
chr ¶
8. Mai 2013, 19:57 Uhr
ok, danke für die schnelle Information
honze ¶
8. Mai 2013, 21:14 Uhr
Ich habe Gnome 3 als GUI und Guake als Terminal. Alternativen zu Nautilus gibt es ja einige. Z.B. Thunar oder Dolphin oder was auch immer. Da ich viel auf dem Laptop ohne Maus arbeite, klemme ich mir auch zu 90% das Touchpad. Das ist sehr entspannend.
Auf meiner Uraltkrücke läuft ein aktuelles Ubuntu so schnell wie ein Windows 8 auf einem aktuellen PC. Das finde ich sehr bemerkenswert. Da kann man einiges an Geld sparen bzw. anders investieren. Meine Empfehlung ist deswegen auch Ubuntu, allerdings mit Gnome 3 und nicht Unity.
Mirco ¶
12. August 2013, 16:06 Uhr
Moin,
ein Dateimanager mit toter Backspace-Taste?
Das geht ja wohl gar nicht.
Ich begann schon, an mir zu zweifeln und nach Hotkeys zu googlen.
Danke für die Info und für die Lösung von Web Upd8.
wolfgang ¶
15. November 2013, 15:17 Uhr
vielen herzichen dank, nicht nur fuer die hinweise, sondern auch fuer die meinung ueber den neuen desktop
manchmal kommt es mir so vor als ob da leute gekauft werden um linux/ubuntu schlechter zu machen